Wertschätzung, Lob und Anerkennung im Arbeitsalltag
Beispiele für echte Wertschätzung

Was verschenkst du dieses Jahr eigentlich zu Weihnachten? Wie wäre es mit Wertschätzung?
Lob und Anerkennung haben ja viele Gesichter. Von Nicht-geschimpft-ist-auch-gelobt über den Schulterklopfer bis zum öffentlichen Dank der Geschäftsführung auf Firmenfeiern gibt es ein breites Spektrum.
In den letzten Wochen habe ich selbst so viel Wertschätzung und Zeichen der Dankbarkeit erfahren, dass ich sie als Beispiele mal gesammelt habe, um sie hier als Inspiration mit dir zu teilen. Ich selbst nenne sie gar „Liebesbeweise“, denn so fühlt sich Wertschätzung im besten Fall für mich an.
(1) Der Startgast
Vor knapp zwei Wochen war ich beim Project Management Institute (PMI) eingeladen. Das PMI setzt sich mit seinen Länderorganisationen unter anderem für Nachhaltigkeitsthemen ein. So auch hier in Deutschland. Und zwar ganz konkret, indem Projektleitende ehrenamtlich NGOs und andere Organisationen im Bereich Sustainability und UN-SDGs unterstützen.
2020 bis 2022 war ich selbst eben solch ein Volunteer und durfte nun noch einmal über mein damaliges Langläuferprojekt beim WECF berichten. Vom Organisator des PMI-Events, Jörg Glunde, wurde ich dann tatsächlich als „Stargast“ vorgestellt. Wegen des erfolgreichen Projekts unter der Flagge des PMI und auch wegen meiner sonstigen Verdienste als Botschafter für modernes Projektmanagement.
Stargast. Es ist dieses eine Wort der Hochachtung. Bloß ein Wort. Doch es steht für einen Beweis: Was ich tue, macht einen Unterschied. Was ich tue, wirkt vorbildhaft. Wird gesehen. Wertschätzung pur. Symbolisch für mich extrem wertvoll.
(2) Die Textnachricht
Weiter ging es in derselben Woche bei einem Kundenworkshop. In der Pause zeigt mir mein Auftraggeber eine Textnachricht. Sie kommt von der HR-Direktorin, die mich im Vorbeigehen erkannt haben möchte. Über 6 Jahre ist es her, da haben sie und ich noch bei Danone zusammengearbeitet. Und sie erkennt mich im Vorbeigehen. Schon wieder so ein Beweis.
(3) Die Umarmung
In dem Moment wusste ich noch nicht, wem ich in der nächsten Pause in die Arme laufe. Severine. Auch wir haben bei Danone zusammengearbeitet. Begegnen uns jetzt zufällig auf dem Gang bei meinem Kunden. Und fallen uns spontan in die Arme. Dann schwelgen wir in gemeinsamen Erinnerungen, erzählen uns, was wir am anderen so geschätzt und seither vermisst haben und freuen uns wie kleine Kinder über das spontane Wiedersehen. Krasser Beweis.
👉 Pssst! Zusammenarbeit ist so viel mehr als nur ein Buzzword in meinem Leben, ich habe sogar ein Buch über Moderne Zusammenarbeit geschrieben.
(4) Das Dinner
Am selben Abend geht es nach dem Workshop noch zum gemeinsamen Dinner. Den Abend ausklingen lassen. Natürlich bin ich eingeladen. Und ich habe wirklich den Eindruck, alle wollen ganz aufrichtig, dass ich dabei bin. Der Beweis ist die Verabschiedung. Alle machen es persönlich und immer wieder kommt die eine Frage: Wann sehen wir uns wieder? Ein herrlicher „Liebesbeweis“.
(5) Die WhatsApp
Und was denkst du, passiert dann? First Thing in the Morning kommt am Folgetag die Danke-Nachricht vom Auftraggaber. Nicht etwa per E-Mail, sondern als Whatsapp auf meine private Nummer. Das sitzt. Das kommt an. Das fühlt sich an wie ... ja Wertschätzung, auch. Doch wie ein „Liebesbeweis“.
(6) Das Feedback
Einmal sensibilisiert, rutscht mir das Wort in den nächsten Tagen gleich bei mehreren Gelegenheiten erneut raus. Ein Leser meines Newsletter meldet sich, weil er die letzte News zum Lenkungskreis so feiert. Nun kann ich zwar sehen, ob meine E-Mails geöffnet werden, und jede:r Zweite tut es im Schnitt, doch 50 % ist eine Zahl. Das Feedback ist eine Story. Die lebt. Die resoniert. Die bestätigt, dass was gelesen wird auch gefällt. Das ist ein Beweis!
We're in this together! Geballtes Wissen, locker und humorvoll verpackt, 1 x die Woche, ohne erhobenen Zeigefinger: Das Beste aus meinen persönlichen Erlebnissen, verbunden mit praktischen Projekt-Tipps bekommst du in meinem persönlichen Newsletter. Ganz einfach jetzt anmelden und jede Woche Projektmanagement-Botschaft-News erhalten.
(7) Das Schmunzeln
Wieder ein anderer Leser des Newsletters meldet sich und sagt, er müsse schmunzeln. Immerhin hatten er und ich im Praxis-Austausch des Fitness-Studios für PLs genau darüber gesprochen. Den Lenkungskreis. Meine Antwort: Ja, es ist eben vor allem die Zusammenarbeit mit anderen wie dir, die mich inspiriert. Und ich wusste natürlich, dass er meinen Newsletter bekommt. Und wenn er ihn ließt, sehen würde, dass das auch eine Hommage an ihn war.
Ja genau, jetzt verteile ich die Liebesbeweise ...
(8) Die Rechnung
Eine Wertschätzung für tolle Arbeit ist für mich vor allem auch, dass ich Rechnungen am selben Tag bezahle, an dem ich sie erhalte. Da sind mir die 14 oder 30 Tage Zahlungsziel total Wurst. Denn wenn das Geld noch am selben Tag da ist, versteht jede:r Partner, Lieferant oder Dienstleister die Symbolik der Geste.
(9) Die Prägung
Und dann habe ich letztens geschrieben „das ergibt keinen Sinn“ (korrektes Deutsch) statt wie ich es vor einem Jahr noch geschrieben hätte "das macht keinen Sinn“ (Umgangssprache in Anlehnung an die englische Formulierung „makes no sense“). Das Feedback habe ich einst von einer Workshopteilnehmerin erhalten. Das hat Eindruck bei mir hinterlassen. Seither achte ich darauf, die Wendung korrekt zu benutzen. Ein „Liebesbeweis“ an Viktoria. Danke!
(10) Das Vor- und Mitdenken
Zu guter Letzt, ist dieser Newsletter auch an eine ganz bestimmte Person gerichtet. Mit der ich nächstes Jahr im Februar einen Termin habe. Um genau über dieses Thema, nämlich Wertschätzung zu sprechen. Erst so spät, weil noch eine ganze Reihe anderer Leute dazu kommen möchte. Und es vorher keinen gemeinsamen Slot gibt. Muss ich deshalb warten? Mein Hang zu Liebesbeweisen sagt „Nein!“
... Und damit herzliche Grüße in die Hauptstadt!
Dieser Blogbeitrag hat vor allem folgende Kernbotschaft:
- Wertschätzung hat sehr feine Nuancen und ist nie ein Team-Dinner allein.
- Wertschätzung geschieht vor allem im Alltag und nicht um 19 Uhr nach getaner Arbeit.
- Wertschätzung ist eine Einstellung und kein Termin.
- Wertschätzung geschieht aus natürlicher Überzeugung und nicht aus Prozessen heraus.
Und nun mein Wunsch an dich:
Verteil ruhig noch ein wenig Liebesbeweise bis Weihnachten. Und unterschätze nicht, die Flügel, die du damit anderen verleihst. Und wie weit diese tragen. Und wie viele davon erfahren werden.
Be good! Be happy!

Fragen und Antworten zum Thema Wertschätzung im Berufsalltag:
Was bedeutet Wertschätzung im Projektmanagement wirklich?
Wertschätzung heißt, gesehen zu werden. Und zwar mit genau deinem Beitrag, deiner Haltung und deiner Wirkung, die du im Team und im Projekt entfaltest. Oft zeigt sich Wertschätzung nicht in großen, einmaligen Gesten, sondern in kleinen, ehrlichen Zeichen im Arbeitsalltag.
Warum ist Wertschätzung wichtiger als Lob?
Lob bewertet Leistung. Wertschätzung hingegen erkennt den Menschen hinter der Leistung an; seine/ihre Haltung, den Einsatz und die Wirksamkeit. Das geht tief und wirkt nachhaltig.
Welche Rolle spielt Wertschätzung für die Motivation im Team?
Sehr große. Wertschätzung erzeugt Sinn, Bindung und intrinsische Motivation. Menschen engagieren sich stärker, wenn sie spüren, dass ihr Beitrag zählt UND geschätzt wird.
Kann Wertschätzung auch ohne Budget funktionieren?
Ja! Und oft sogar besser. Denn Worte, Aufmerksamkeit, echtes Interesse, aktives Erinnern, proaktives Mitdenken oder zeitnahe Rückmeldungen: Alles wirken häufig stärker als Geld oder formelle, materielle Incentives.
Wie kann ich als Projektleitung Wertschätzung authentisch zeigen?
Indem du aufmerksam bist, genau hinschaust, beweist dass du gut zugehört hast, konkret wirst und es nicht „prozessual“, sondern menschlich lebst. Und zwar im Alltag, nicht nur zu besonderen Anlässen.
💡 Mein Tipp für dich
Achte eine Woche lang bewusst auf „Mikro-Momente der Wertschätzung“:
Ein Wort, ein Blick, ein Dank, ein Erinnern, ein Mitdenken.
Kannst du dir ausmalen, wie stark diese kleinen Gesten wirken? Und wie sehr sie Beziehung, Vertrauen und Zusammenarbeit beeinflusst?
Du hast noch Fragen, einen Spezialfall vorliegen oder möchtest dich mit mir austauschen? Keine falsche Scheu, klick gerne in meinen Kalender rein und vereinbar einen kostenlosen Ersttermin mit mir. Oder schreib mir eine Mail an chris(at)pm-botschaft.com.



