Anforderungen vs. Erwartungen: Erklärt von einem 2-Jährigen

Basierend auf einer wahren Begebenheit: Wenn Erwartungen auf Anforderungen treffen und zusammen über den Erfolg deines Projekts entscheiden.

Wie alles kam: Grund, Anlass und Ziel des Projekts

Was ist geschehen?


Mein Sohn steuerte gerade auf die 2 Jahre zu. Da hatte sein Papa (ich) eines dieser schlauen Bücher in der Hand.

 
Darin ging es um entwicklungsgerechte Unterstützung der Entwicklung seiner Kinder.

Konkret: Schlafgewohnheiten.

Was habe ich als Papa da erfahren?

Sollte das Kind mit im Elternbett schlafen, ist jetzt die Zeit gekommen, ihm eine Wahlmöglichkeit und Alternative zu schaffen. Denn jetzt beginnt die Ablösung und das Ich-Werden.

Initialisierungsphase: Das Projekt startet – 1. Lektion

Ein Kinderbett musste her. Damit mein Sohn jederzeit wählen kann, wo er (ein-)schläft.

Da dachte ich mir "Jetzt kaufst du also einfach ein Bett". Pustekuchen! Von Wegen.

Stattdessen habe ich eine Lektion in Projektmanagement erhalten.

Wahrscheinlich haben das meine Freunde immer gemeint, wenn sie sagten "Kinder geben so viel zurück."


Warte mal ab, jetzt wirds spannend.

Stakeholder Management: Das Projekt geht in die Vollen  2. Lektion

Kinder sollen eine gewisse Mitsprache bei den Dingen haben, die für sie gekauft werden. Egal, ob Rucksack für den Waldkindergarten oder eben ihr Bett.

Das stärkt ihr Selbstbewusstsein. Und vor allem die Akzeptanz, wenn das Ding erst mal mitten im Zimmer steht. Also haben wir eine Vorauswahl gemacht und ihm verschiedene Modelle gezeigt.

Für das Modell im Bild des Beitrags hat er sich entschieden.

"Das ist gut!", sagte er.

Gesagt, getan. Läuft.

Naja, fast. Hast du dir das Bild schon mal genau angesehen?


Zum Glück haben wir mit ihm immer mal wieder über das Bett gesprochen. Insbesondere, weil es ständig Lieferverzögerungen gab.

Denn plötzlich kam der entscheidende Satz. Eher eine Frage:



"...und wann kommt das Spielzeug?"  ?


Ziemlich verdutzt schauen sich meine Frau und ich an. Welches Spielzeug?

Erwartungen > Anforderungen: Wie Projekte Werte schaffen – 3. Lektion

Unser Sohn so: "Na der grüne Frosch!" Und ... [Meine Frau und ich schon gar nicht mehr ganz Ohr und reichlich verdutzt]

Was für n grüner Frosch?

Wir also nochmal den Produktlink rausgesucht und alle Fotos gecheckt. Schau mal oben im Bild des Beitrags.


Der Junge hat recht. Krass. Der meint das Spielzeug auf dem Teppich und neben dem Bett. Uns ging ein Licht auf. 


Learning:
Den Fragen-Modus aus dem Projektmanagement auch mal für das Privatleben adaptieren! 


...oder wie Elisabeth zum Post auf LinkedIn dazu antwortet:


"Ja, Kinder lehren uns echt viel. Spannend ist, dass sich in Projekten oft zeigt, dass zwischen Kindern und Erwachsenen kein großer Unterschied besteht. Dein Sohn fand das Goodie zu dem Produkt wichtiger, als das Produkt selbst.

 

Häufig sind die Projektbeteiligten auch mehr an den Benefitsstatt an der Lösung interessiert und merken erst später, dass der Wert des Benefits sich über die Zeit ändert, das Produkt selbst aber der Weg ist, diverse Benefits erzeugen zu können – wenn man den Fokus von Anfang an auf entsprechende Skalierbarkeit und Umsetzung legt."

Monitoring & Controlling: Das Projekt richtig steuern – 4. Lektion

Es war klar, was nun zu tun ist: 

Nachsteuern!


Ich sag euch, Google Lens hat ganz schön geschwitzt.


Als das Bett spät abends geliefert wurde, war unser Sohn schon im Tiefschlaf.

Am nächsten Morgen geht er nichtsahnend mit mir zusammen ins Spielezimmer. Sein Blick fällt die Stofftiere auf dem Stapel nicht ausgepackter Kisten. Die Augen beginnen zu leuchten.

"Das Bett ist da!", flüstert er leise und voller Staunen eines 2-Jahre alten Kindes in sich hinein.

Eindrucksvoller kann man den Unterschied zwischen Anforderungen und Erwartungen nicht demonstrieren.

Danke mein Sohn!

Aus dem Projekt fürs Leben lernen und andersherum.

Von so Geschichten wünschst du dir gerne mehr? Hier erfährst du mehr zu meinem Ansatz und meinem Blick auf Projektmanagement. Und hier geht es zu meinem Podcast.

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