Über die Bedeutung von Erholung für nachhaltigen Projekterfolg
Wie steigern Pausen die Produktivität im Projektalltag?
Was macht für dich eine Pause zu einer Pause?
Die erste Antwort in meiner Erinnerung hatte meine AdA-Dozentin an der Uni. Ada steht für „Ausbildung der Ausbilder“. Und im Rahmen meines dualen Diplom-Studiums zum Wirtschaftsinformatiker habe ich auch meinen Ausbilder-Schein gemacht.
Für die Ada-Dozentin war alles unter 15 Minuten keine Pause. Und zu einer Pause gehörten Bewegung und kein Bildschirm. Sie ist also echt 15 Minuten durch die Gänge der Uni gelaufen.
Zu meiner eigenen Definition von Pause fand ich vor 9 Jahren in Tofino, Kanada
Tofino ist bekannt für seine Wildnis und die schönen, endlos weiten Strände. 2016 war ich dort für ein verlängertes Wochenende. Auf dem Plan stand ein Strandspaziergang am Long Beach.
Meine damalige Freundin und ich waren früh dran. Alles hing noch voller Nebel. Keine Socke am Strand. Sowas wie 15 Grad. Also Jacke bis oben zugezogen und los.
Mit der Zeit löste sich dann der Nebel auf und es wurde einer der schönsten Tage in meinem Leben. Vom Strand aus konnte man mit dem bloßen Auge hunderte Wale beobachten. Es wurde angenehm warmes T-Shirt-Wetter.
Wollen wir nicht mal eine Pause machen?
Ja und dann war da ja noch der Ring in meiner Tasche.
Den hatte ich schon seit Monaten dabei und wartete seither auf den richtigen Moment. An diesem Tag war er gekommen. Ich dachte bei mir, schöner wird’s nicht. Und so fragte ich also, ob wir nicht mal ne Pause machen wollten, es ist so schön hier.
Rückblickend sagt meine Frau, wusste sie genau bei diesem Satz, dass etwas nicht stimmte. Und dass sie sich jetzt wohl auf etwas Ungewöhnliches gefasst machen müsste.
Wir kennen uns bereits seit 2007. Zu dem Zeitpunkt also ziemlich gut. Und Pause, das war einfach nicht Chris. Passte nicht zu ihm. Schon gar nicht im Urlaub. Urlaube waren immer aufregend, voller Abenteuer und Abwechslung. Stillstand. One day baby. Maybe.
Und sie hatte natürlich recht (wie so oft), denn was folgte, war mein Antrag.
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Sie sagte JA!
Alles war ganz einmalig. Wir waren glücklich und bewunderten den Ring im Sonnenlicht. Mitten in der absurd einmaligen Kulisse.
Meine größte und nachhaltigste Lektion sollte jedoch noch folgen. Nämlich als wir in den folgenden Tagen über Pausen sprachen und wie mich das Wort faktisch schon vor meinem Antrag entlarvt hatte.
Und auch hier hatte sie recht. Meine Einstellung zu Pausen sollte ich mal gründlich überdenken.
Mit gefühlt endlos viel Energie ausgestattet, waren Pausen nicht meine Königsdisziplin. Eher eine müßige Unterbrechung i. S. v. ‚macht man halt so‘. Dass ich sie brauchen könnte? Am Wochenende vielleicht. Rückblickend super naiv!
Ergo war ich auch nicht der Geduldigste. Weder mit anderen und noch viel schlimmer, auch nicht mit mir. Oft wollte ich Dinge erzwingen. Und kam dabei, ohne es wahrhaben zu wollen, fast selbst unter die Räder. Immer wieder. Denn ich hatte kein Gefühl für meine eigenen Grenzen.
Kein Wunder. Keine Pause heißt auch keine Zeit zum Sackenlassen, Reflektieren, Zurückschauen und Klarkommen.
Heute bin ich immer noch kein Weltmeister, jedoch mehr bei meiner Ada-Dozentin. Pausen sind großzügig wie regelmäßig. Pausen heißen kein Screen vor den Augen. Pausen heißen auf mich achten, fragen und spüren was ich brauche.
Pausen heißen Zeit nehmen für Dinge, die sonst zu kurz kommen. Pausen heißen es okay zu finden, nichts zu tun. Ja es heute sogar genießen zu können. Und zu merken, wie sehr ich sie brauche.
Und Pausen sind auch ein Beweis, sein Leben im Griff zu haben.
Zumindest hat mir Tilman einst die Augen geöffnet, als er als Mitglied meines Projektteams mit Recht forderte: Unser Anspruch im Projekt sollte es nicht nur sein, am Wochenende Zeit für die Arbeit zu finden. Sondern es auch zu schaffen, unter der Woche Zeit für die anderen Dinge des Lebens zu finden. Ausrufezeichen.
Womit sich auch der Kreis zum Blogbeitrag zur Dynamischen Repositionierung schließt.
Auch da haben wir reflektiert, wie erfolgsentscheidend es ist, von Zeit zu Zeit innezuhalten, Abstand zu gewinnen, sich zu sortieren und Ordnung zu schaffen. Um sich dann für die nächste Etappe auszurichten. Im Projekt, wie im Leben.
Wie sehen Pausen also bei dir aus?
Wann lässt auch du mal los und locker? Wie erdest du dich? Wie bringst du Ruhe rein? Um dich selbst und euch als Team zu rekalibrieren? Für die nächste Dynamisierung. In deinem Projekt. In deinem Leben. Ganz gleich, ob diese Dynamisierung dann gewollt oder fremdverschuldet ist.
Mein Take-Away ist in jeden Fall:
- Pausen helfen mir, meine ambitionierten Pläne auch gezielt und smart umzusetzen.
- Pausen helfen mir, mutige Entscheidungen bewusst und konsequent zu treffen.
- Pausen helfen mir, zündende Ideen und kreative Lösungen zu entwickeln.
- Pausen helfen mir, wirklich agil mit Änderungen umzugehen.
- Pausen helfen mir, mein Bestes abrufen zu können.
- Pausen helfen mir, Besonderes zu schaffen.
- Pausen helfen mir, Balance zu finden.
Um immer wieder aufs Neue wachsen und brillieren zu können!
Sketchplanations.com hat zum Thema Pausen übrigens statt vieler Worte eine deutliche Message parat:

Q&A: Pause im Projekt
1. Warum sind Pausen im Projektmanagement wichtig?
Pausen fördern Konzentration, erhöhen deinen Fokus, verhindern Fehler und sorgen für nachhaltige Leistungsfähigkeit im Projektalltag.
2. Wie lange sollte eine effektive Pause sein?
Schon 5–10 Minuten Micro-Pausen können zu mehr Balance führen, wenn sie gut gestaltet sind. Wobei längere Pausen von wenigstens 15 Minuten deine Produktivität deutlich mehr steigern können, speziell wenn du aus einem 2-Stunden-Meeting kommst.
Bewegung und keine Screen Time. Kurze Spaziergänge, den Blick in die Ferne streifen lassen, bewusste Atemübungen oder ein Gespräch abseits des Projekts helfen, den Kopf frei zu bekommen.
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4. Was passiert, wenn man im Projektalltag keine Pause macht?
Dauerhafte Belastung ohne Erholung führt erst zu Anspannung, dann zu Stress, sinkender Konzentrations- und Leistungsfähigkeit, dann zu Dünnhäutigkeit und Unruhe und langfristig zu tiefer Erschöpfung oder sogar Burnout.
5. Wie kann ich Pausen im Teamalltag verankern?
Achtsamkeitsübungen, die du grundsätzlich in deinen Alltag (auch außerhalb der Arbeit) einbaust helfen am besten. Mit festen Pausen-Ritualen, kurze Check-in/Check-out-Sessions oder gemeinsamen Essenspausen wird Erholung mitunter sogar zur Teamkultur.
Tipps, um Pausen in deinen Projektalltag einzubauen
- Plane Pausen bewusst in den Projektkalender ein. Sie sind genauso wichtig wie Meetings.
- Nutze die 90-Minuten-Regel: Nach intensiver Arbeit ist eine Pause am effektivsten.
- Sorge für Abwechslung: Bewegung, Natur oder Musik steigern die Regeneration.
- Sei Vorbild und lebe Pausen aktiv vor. Immerhin bist du Projektleiter:in und führst vor allem auch dadurch, dass du als Vorbild vorlebst, wie die Kultur in deinem Team konkret aussieht.
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