Podcast-Folge #34
Wie lässt sich Performance im Projekt messen? Teil 1 von 3
#34 Die zwei Gesichter der Performance im Projekt – Die Performance-Trilogie, Teil 1
High Performing Teams, die sich am besten selbst organisieren.
Autonomie und Alignment, um Silos überall dort aufzubrechen, wo sie hinderlich sind. End-to-End Verständnis für effiziente Kollaboration entlang von Wertströmen und Wirkketten. Lebenslanges Lernen mit einem Growth Mindset.
Und New Work, damit uns allen das Streben nach Erfolg und Mehrwert auch noch Spaß bereitet.
Kommt dir da das ein oder andere Schlagwort bekannt vor?
Das sind Buzzwords, direkt vom aktuellen Puls der Zeit, und gleichzeitig auch irgendwie die Peitschen der modernen Arbeitswelt. Versteh mich nicht falsch, sie klingen toll und sind vielerorts auch sinnvoll oder zumindest vielversprechend und sorgen alleine damit gefühlt schon durch das bloße Aussprechen für mehr Effizienz.
Doch sie verlangen dir wie mir auch eine Menge ab. Gerade in Projekten bist du es ja bereits gewohnt, recht generalistisch aufgestellt zu sein mit deinen Skills. Du wirst aber auch festgestellt haben, dass die Anzahl der Dimensionen und Domänen, die es gleichzeitig zu beherrschen gilt, stetig zunimmt. Und gefühlt laufen sie alle bei einem Thema zusammen.
Und zwar bei dem Thema „Performance“.
Gemeint ist die des Projekts und deines Projekt-Teams. Damit steht und fällt der Projekt-Erfolg und auch deine Reputation. Und genau darum soll es in dieser und den nächsten beiden Folge gehen.
Aktuell folgen wir ja noch dem Roten Faden durch ein Projekt und da will ich die Dinge jetzt nicht künstlich reinmischen. Wenn du dich jetzt fragst, „Ja Chris, wo waren wir stehengeblieben?“ Wir sind noch in der Umsetzungsphase deines Projekts und Erfolgsfaktor Nummer 8 von 9. Und da geht es um die Performance, die uns alle in Projekten beschäftigt.
Die Kernfrage dieser Folge lautet also:
Wie kannst du die
Performance deines
Teams steigern?
Diese Frage zieht sich wie ein roter Faden durch diese und die sich anschließenden zwei Folgen. Und sie wirfst, ganz implizit, mindestens drei weitere Kernfragen auf:
Denn bevor du etwas steigern kannst, musst du erst einmal wissen, was das eigentlich genau ist, das du da steigern möchtest. Und wo du diesbezüglich heute genau stehst.
Es braucht also sowohl ein Grundverständnis als auch einen Vergleichspunkt, von dem aus du die Steigerung dann messen kannst. Und idealerweise (deshalb hörst du den Podcast sicher u.a.) ein paar Handlungsempfehlungen und Tipps.
- Kernfrage 2 lautet also: Was genau ist eigentlich Performance im Projekt?
Jetzt könntest du sagen: „Ja komm, das ist doch klar, Chris!“ Doch warte ab, ich kann mir sehr gut vorstellen, dass du reichlich verblüfft sein wirst über meine Antwort. Und gleichzeitig erleichtert, dass endlich mal jemand deine Sprache spricht. Bzw. dein Gefühl zu diesem Thema zum Ausdruck bringt. Lange warten musst du auch nicht – wie der Titel „Die zwei Gesichter der Performance“ dieser Folge schon zum Ausdruck bringt, löse ich das in wenigen Minuten auf.
- Kernfrage 3 wird dann im Anschluss beantworten, wie du die Performance deines Teams überhaupt misst?
Darauf basierend kannst du dann den angestrebten Vorher-Nachher-Vergleich anstellen. Und stellst am Ende idealerweise fest, dass ihr nicht nur deinem Bauchgefühl nach besser geworden seid, sondern kannst es auch für alle sichtbar belegen.
- Mit der abschließenden vierten Kernfrage geht es dann darum, welche Tipps und Vorlagen ich dir mit an die Hand geben kann?
Denn auch mit diesen Folgen ist meine Intention und mein Anspruch der, dass du auch bei der Verbesserung der Performance in deinen Projekt-Teams systematisch (und anknüpfend an meine Erfahrungswerte) durchstarten kannst.
Wenn du eine:r meiner nun über 4.000 treuen Podcast-Zuhörer:innen bist, erzähle ich dir ja nix Neues. Legen wir also los!
Folge #34 anhören:
Rein ins Vergnügen.
Klar ist folgendes:
Wenn du die Performance nachweislich steigern willst, müssen wir uns beide erst einmal darüber unterhalten, was Performance genau ist und wo du und dein Team im Moment eigentlich stehen.
„Die beiden Bedeutungen von Performance passen ganz herrlich in die Welt der Projekte.“
Genial dabei finde ich, dass Performance zwei Bedeutungen haben kann:
- Es kann zum einen die Darbietung eines bzw. einer Künstler:in (oder Sportler:in) sein.
- Als auch zum anderen der prozentuale „Wertzuwachs“ (im Business BWL Sprech) bzw. Leistungsverhalten (wenn wir Mehrwert eher technisch betrachten) sein.
Und ich finde, beide passen ganz herrlich in die Welt der Projekte. Sowohl der Mehrwert- und Leistungsgedanke als auch die Themenfelder Darbietung, Aufführung und Darstellung.
Prozentualer Wertzuwachs und Leistungsverhalten, das leuchtet super easy ein. Nehmen wir ein Auto. Fährt eines schneller als das andere, performt es besser, wenn die Geschwindigkeit, mit der uns das Auto von A nach B bringt, als der zentrale Wert angesehen wird. In deinem Projekt sind das die Ergebnisse, die ihr mit dem Projekt erzielt. Bessere Ergebnisse, die die Erwartungen des Kunden über-erfüllen, werden deinen Kunden veranlassen, zu behaupten, dass ihr besser performt habt als ursprünglich von ihm oder ihr angenommen.
Doch warum behaupte ich, dass eine künstlerische Darbietung, die ja genauso Performance genannt wird, auch toll auf dein Projekt passt? Ad-hoc hast du vielleicht an den Auftritt einer Band gedacht. Oder an den Cirque du Soleil. Oder die Kür im Eiskunstlaufen. Oder vielleicht sogar an Reitsport.
Performance in Projekten bewerten wie die Kür beim Eislaufen
Wie matcht das jetzt mit Projekten?
An der Zusammenarbeit der Mitglieder deines Teams, kannst du sehr häufig schon sehr früh erkennen, ob das was Gutes ergibt oder ob es recht zäh wird. Da musst du, Hand aufs Herz, nicht bis zum Projektende warten, um mir zu sagen, wie die Nummer ausgeht.Nun, im Prinzip ganz leicht sogar.
Die Ergebnisse, die ihr mit eurem klassischen Projekt gemeinsam als Team erarbeitet, werden sehr häufig erst ganz am Ende dem Kunden vollständig übergeben. Folglich würde es bedeuten, dass ihr erst mit Projektende bzw. Übergabe an den Kunden eure eigene Performance ermitteln könnt. Reichlich spät bzw. zu spät, da jetzt noch nachzusteuern und besser zu werden, wenn eure Performance zu wünschen übrig ließ. Da nützt auch ein Lessons Learned mit Projektabschluss nix. Zumindest nicht für das zurückliegende Projekt.
Und deshalb wäre es wünschenswert, die Performance schon im laufenden Projekt messen zu können, selbst wenn keine Ergebnisse vorliegen, die ihr auf den Prüfstand stellen könnt. Ihr könnt also nicht vom Ergebnis aus retrospektiv arbeiten, denn es liegt ja (noch) nicht vor.
Doch du weißt bereits: Das Ergebnis eines Projekts ist stets nur der indirekte Ausdruck der Performance deines Projekt-Teams bzw. der Qualität eurer Zusammenarbeit als Team. Und genau hier kommt die Performance als in Anführungsstrichen „künstlerische Darbietung“ ins Spiel. Die können Stakeholder außerhalb des Teams sogar sehen – und du wie dein Team, ihr könnt sie sogar spüren. Jeden Tag, im Daily Doing.
„Performance im Projekt messen wie beim Fußball.“
Ich bemühe mal ein Beispiel. Nehmen wir den allseits beliebten Sport „Fußball“. Wenn du in der Zeitung liest, dass deine Lieblings-Mannschaft 4 zu 2 gewonnen hat, dann beurteilst du das Ergebnis als Performance.
Wenn du aber im Stadion warst, als Zuschauer, und gesehen hast, wie die Mannschaft den Start voll verpennt hat und schon nach 15 Minuten 2 zu 0 zurücklag und bis zur Nachspielzeit der 1. Hälfte immer noch nix zusammen ging ... Und dass es ein wenig Glück und Unvermögen der gegnerischen Mannschaft brauchte, als es kurz vor Halbzeitpfiff doch noch zum Anschlusstreffer kam. Und dann fiel auch noch ein Eigentor bei den Gegnern. Dann weißt du vom Mitfiebern, dass die Performance deiner Lieblings-Mannschaft nicht immer gleich war während des 90-minütigen Spielverlaufs.
Selbst in den Minuten, in denen gerade keine Tore gefallen sind, konntest du von außen erkennen, wie nahe deine Mannschaft an einem Treffer oder Gegentor dran war. Du als Stakeholder von außen konntest das klar und deutlich sehen.
Und versetze dich jetzt zusätzlich noch in die Spieler:innen auf dem Platz hinein. Diese sind quasi das Projekt-Team, deren Projektziel es ist, das Spiel zu gewinnen. Die konnten in den ersten 15 Minuten richtig gut am eigenen Leib spüren, dass aber auch gar nix zusammen geht. Das Wort Performance hätten sie (nach dem Spiel als Kommentar), auf diesen Zeitraum des Fußballspiels bezogen, maximal als „dürftig“ bezeichnet. Und vielleicht sowas ergänzt wie, dass sie auch in der Folge nur schwer in Gang kamen. Und dass in der Kabine zur Halbzeitansprache klar war, dass trotz des glücklichen Anschlusstreffers etwas passieren musste. Dass etwas verändert werden musste, wenn man das Spiel noch drehen wollte. Mit der bisherigen Performance würde das nicht gut ausgehen. Das Leistungsziel, also der Erfolg über die gegnerische Mannschaft, ist in Gefahr.
Und genau da sind wir bei der Darbietung. Jetzt müssen die Pässe sitzen. Die Aufstellung und Taktik müssen besser an den Gegner angepasst werden. Kurzum, die Mannschaft muss sich überhaupt erst einmal in Position spielen, um selbst weitere Tore zu erzielen.
Genau das ist deine Möglichkeit, die Performance zu messen und positiv zu beeinflussen. Und das alles, bevor der Schlusspfiff ertönt, im laufenden Spiel.
Und ganz sicher erzähle ich dir mit der Metapher gefühlt nix Neues: Wenn ich dich jetzt fragen würde, wie dein Projekt-Team performt, könntest du mir auf einer Skala von 1 bis 10 sicher dein Bauchgefühl kenntlich machen. Du erlebst es ja tagtäglich in der Zusammenarbeit und weißt, was dem Projekt-Team zuzutrauen ist und was nicht, wenn es so weiter geht.
Kernbotschaft:
Daher lautet meine Kernbotschaft (wenig überraschend): Performance im Projekt startet bei dir und deinem Team und eurer Art und Weise der Zusammenarbeit. Bei eurem Miteinander, wie gut ihr aufeinander eingeschwungen seid, wie ihr miteinander und übereinander redet. Ob ihr einander vertraut und inwieweit ihr euch in den Dienst der Mannschaft stellt, um sowohl nach außen, als auch im Innen ein stimmiges Bild abzugeben.
Fazit
Ergo: Die nun folgenden Faktoren zur Ermittlung der Performance von Projektteams sind also eine Mischung aus Faktoren, die den Mehrwert messen sollen, also deine Tore, deine Spiel-Ergebnisse. UND Faktoren, die die Darbietung messbar greifbar bzw. beurteilbar machen. Die Darbietung ist somit ein Indikator dafür, wie die Wahrscheinlichkeit für einen Projekterfolg am Ende aussieht, wie wahrscheinlich ihr als Mannschaft gewinnt.
Doch lass uns auch noch eine Sache kurz reflektieren: Wenn du jetzt sagst: „Ja, aber Chris, wir arbeiten agil und aller zwei bis vier Wochen bekommt der Kunde ein Inkrement, also eine Version des Produktes, das voll funktionsfähig ist. Dann können wir unsere Performance doch immer an konkreten Ergebnissen festmachen. Wir brauchen also diesen künstlerischen Darbietungs-Aspekt unserer Performance gar nicht näher zu berücksichtigen.“
Dann frage ich: „Stimmt das wirklich?“
Auf der einen Seite ist es natürlich super, nach jedem Sprint konkret am Ergebnis Zwischenbilanz zu ziehen. Doch du weißt ja auch, was am Ende des Sprints ansteht: Die Retrospektive. In der es um das WIE geht. Also wie ihr das Ergebnis erreicht habt und ob ihr da Potential verschenkt habt oder weiteres Potential zur Leistungssteigerung heben könnt. Indem ihr als Team besser zusammenarbeitet, besser performt.
„In der Retrospektive besprecht ihr, ob ihr Potenzial verschenkt habt
und wie ihr als Team besser zusammen performen könnt.“
Dann ist also die Darbietung all das, was zwischen den Releases in euren Sprints und Meetings und bei der täglichen Arbeit stattfindet. Du ahnst schon, es geht um Kommunikation, Organisation, Kollaboration, Abläufe, Zwischenmenschliches sowie den Umgang mit Konflikten und Feedback.
Doch lass uns die Faktoren in Ruhe und genau beleuchten. So genau, dass du sie in deinem Projekt messen kannst, wenn du mit der Podcast-Trilogie hier durch bist.
Mein Tipp also: Hör unbedingt in die nächste Folge rein! Da wird es jetzt sehr konkret.
Wenn du dir wünschst, dass ihr als Projekt-Team über euch hinauswachst, lohnt sich das Weiterhören. Versprochen. Denn ich verabschiede mich ja nicht umsonst am Ende jeder Folge mit den Worten:
Auf zur Brillanz!
Chris
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