Blindes Vertrauen im Projekt-Team und am Arbeitsplatz

In diesem Beitrag geht es um Vertrauen: Feedback, Bestätigung und Wertschätzung für deine Arbeit sowie psychologische Sicherheit im Team und Führung durch Vertrauen ... und die Vertrauensformel

Wer vertraut dir blind?
Wem vertraust du blind?

Blindes Vertrauen hört sich erst mal nicht so gut an. Doch was, wenn dir jemand sagt „Dir vertraue ich blind“? Dann ist das schon krass gut. Dann hast du es geschafft.

[3 Minuten Lesezeit]

Hat dir schon mal jemand sein blindes Vertrauen ausgesprochen?

Blindes Vertrauen per se klingt jetzt erst mal nicht so mega gut. Jemand anderem blind vertrauen hat etwas von „wie naiv kann man sein“ oder „ist schon irgendwie unrealistisch“ oder „etwas übertrieben, findest du nicht?“

Egal wie wünschenswert, es ist wahrlich nicht einfach, jemand anderem blindes Vertrauen zu schenken. Doch jetzt drehen wir es um ...

Das ist mir vor 2 Wochen passiert. 41 Jahre musste ich dafür werden. Da hat jemand zum ersten Mal gesagt: „Chris vertraue ich blind“. Und das vor versammelter Mannschaft beim Kunden.

Wow, hat sich das krass angefühlt. Was ein Statement! Was eine Bestätigung! Was eine Wertschätzung!

Im ersten Moment war ich einfach nur dankbar. Und gar nicht unangenehm berührt, wie es ein Lob für getane Arbeit und erbrachte Leistung schon mal tut.

Kein „Ach nicht der Rede Wert“-Reflex oder „Ich mache nur meine Arbeit“-Abgetue. Sondern einfach ganz tiefer, innerer Stolz.

Und gleichzeitig fing es an, in mir zu arbeiten. Wie kommt jemand darauf, so etwas Krasses zu sagen? Was muss dafür vorher alles passiert sein?

Wie entsteht Vertrauen? Was braucht es, damit eine stabile Vertrauensbasis entsteht?

Fragen über Fragen ... Wie beeinflusst Vertrauen die Teamarbeit?

Welche Rolle spielt Vertrauen am Arbeitsplatz?


Auf dem Heimweg im Taxi habe ich mir dann genau diese Frage gestellt und mal gesammelt, was wir so alles gemeinsam erlebt haben, in den nunmehr 8 Jahren, in denen wir uns bereits kennen, damit genau diese Worte mit so einer Selbstverständlichkeit fallen konnten.

Wie gelangt man also zu einer solchen Überzeugung?

Hier meine Gedanken:

  • Sie hat mich einst für ihr Team eingestellt. Ich kam gerade aus Kanada zurück und alles passte wie Arsch auf Eimer. Ihre Erwartungen an das neue Teammitglied und meine Vorerfahrungen.
  • Dann sah sie mich performen. Und klar musste auch ich noch ordentlich was dazulernen, um im neuen Job zu bestehen, doch das ging alles ratzfatz.
  • Ich lieferte Beweis um Beweis für meine Verlässlichkeit.

Wie entsteht blindes Vertrauen?

Doch ich würde sagen, die eben genannten Punkte sorgen für Vertrauen.

Doch blindes Vertrauen? Dazu braucht es sicher mehr:


  • Wie z. B. andere Personen, die ihr wichtig sind, mit denen sie eng zusammenarbeitet, und die ihr berichten, wie zufrieden sie mit der Zusammenarbeit mit mir sind.
  • Zudem lernen wir uns über die Jahre immer besser kennen und schätzen die Perspektive und Meinung des anderen.
  • Ganz wichtig auch, wir teilen ähnliche/gleiche Vorstellungen und Überzeugungen.

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Wie ensteht blindes Vertrauen im Arbeitskontext?

Besonders im Arbeitskontext braucht es für blindes Vertrauen wahrscheinlich sogar noch mehr, oder? Wie baut sich so ein tiefes Vertrauenslevel auf? Welche Folgen spürst du im Team, wenn das Vertrauen fehlt?

Ich sammel also weiter:

  • Wir ergänzen einander gut und sind niemals eine Gefahr für den jeweils anderen gewesen, im Gegenteil, wir funktionieren besonders gut als Team.
  • Mittlerweile haben wir bereits in unterschiedlichem Setup erfolgreich zusammengearbeitet.
  • Und haben trotz unterschiedlicher Wege und Entwicklung immer wieder zueinander gefunden, da wir einander sehr für unsere Qualitäten und auch Art und Weise schätzen.
  • Wir sind bereit, vom anderen zu lernen, Feedback zu bekommen und auch aktiv nach Rat zu fragen.
  • Wir teilen Werte und haben ein ähnliches Weltbild.
  • Uns sind die Interessen des jeweils anderen wichtig und wir setzen uns auch für diese ein.
  • Wir hören einander aufmerksam zu und achten auch auf Zwischentöne.

Gut möglich, dass da noch ein paar magische Zutaten fehlen. Doch ich drehe es wieder um:

Für ruhigeren Schlaf dank Vertrauen in deinem Projekt: Wem vertraust du blind?

Wenn ich an Menschen in meinem Umfeld denke, für die genau diese Punkte gelten, dann würde ich mit Fug und Recht behaupten: Denen kann ich blind vertrauen.

Es mögen nicht viele sein. Doch es gibt sie. Und das war mir vorher so nicht bewusst. Deshalb danke für diese Worte. Sie waren der Zugang zu einer ganz neuen Welt, die jetzt auf einmal möglich ist!

Denn mit Vertrauen lebt und schläft es sich deutlich ruhiger!
Ein krasser Qualitätszugewinn!
🙏

Deine nächsten Möglichkeiten, systematisch über Vertrauen zu sprechen:

Gute Projekte beruhen auf guten Beziehungen, na klar ist Vertrauen hier ein zentraler Wert ... schau gerne mal auf meiner Website vorbei:

Ganz bewusst, droppe ich die Vertrauensformel erst hier. Und das ich dazu schonmal eine ganze Podcast-Folge aufgenommen habe. Sie ist schön analytisch. Der heutige Beitrag hingegen, soll bewusst emotional Eindruck hinterlassen.


Und zum Thema Psychologische Sicherheit gab es auch schon mal einen Artikel. Gerne hier entlang.

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