Unperfekt stark: Von Perfektionismus und mehr Flow im Projektmanagement

Perfektionismus führt nicht immer zum besten Resultat: Welche Strategien zum Loslassen dir für den Projekterfolg verhelfen

Unperfekt stark: Wenn es nicht perfekt ist, weißt du, dass es echt ist!

„Wenn es nicht perfekt ist, weißt du, dass es echt ist!“ Ein Plädoyer für mehr Loslassen und die Dinge sich entfalten lassen. Damit die wahre Magie der Gelegenheit passieren kann, sich Dinge auch einfach mal natürlich ergeben und vor allem: in Fluss kommen.

[4 Minuten Lesezeit]

Unser Community-Event im Unperfekthaus Essen war unperfekt-stark und deshalb genau authentisch-perfekt.

Kennst du diesen Hang zur Perfektion? Zur Höchstleistung? Alles muss richtig gemacht werden? Merkst du manchmal, wie Perfektionismus deine Projekte behindern kann?

Du so: Klar Chris, keine halben Sachen! Ganz oder gar nicht!

Jep, ich auch. Ich trete an, um abzuliefern! Ich will etwas bewirken. Meinen eignen, hohen Ansprüchen gerecht werden. Stolz sein können! Zufrieden mit meiner Leistung sein.

Doch mein Selbstbild bröckelt. Seit Jahren.

Nimm diesen Blogbeitrag bzw. meinen Newsletter. Gerade erst in dem von letzter Woche waren gut ein halbes Dutzend Rechtschreib- und Grammatikfehler drin. Trotz Rechtschreibkontroll-Tool.

Jetzt könnte ich mir das schönreden und erwähnen, dass du so zumindest erkennst, dass diese Zeilen hier noch wirklich meiner Feder und nicht der KI entspringen. Doch das wäre arg platt und oberflächlich. Und viel zu früh abgetan, was eigentlich los ist. Die Wahrheit sitzt viel tiefer.

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Perfekt? Von unechten Torten und was wir fürs Projektmanagement daraus lernen können

Und auf Wahrheiten, Tiefe und Geschichten, die das Leben schreibt, stehen wir doch beide.

Deshalb nehme ich dich mal mit in das letzte Jahr. Wir schreiben also 2024. Es ist April. Mit meiner Familie bin ich in Spanien. Mein Sohn und ich stehe in einer Eisdiele. Auf dem Weg zum Ausgang haben wir eine Vitrine mit Kuchen entdeckt. Tolle Kuchen. Große Kuchen.

Mein Sohn so: Kann man die hier kaufen, Papa?

Kann man. Doch irgendwas kommt mir sprichwörtlich Spanisch vor.

Mein Sohn zeigt mit dem Finger auf eine pompöse, mehrschichtige Schoko-Torte: Davon will ich ein Stück haben!

Geht klar, doch wie komme ich da jetzt ran? Von allen Seiten Glas. Keine erkennbare Tür. Ein Schloss ganz oben. Kein Schlüssel. Keine Chance sich einfach so ein Stück zu nehmen und an der Kasse zu zahlen.

Mein Sohn verdutzt und zunehmend ungeduldig, weil Papa nix macht: Papaaaaaa!!!

Ich ebenso verdutzt: Die sind nicht echt!

Mein Sohn ist sichtbar bemüht zu verstehen, was ich meine. Denn sie stehen ja da, vor seinen Augen. Von jedem Kuchen, jeder Torte fehlt genau ein Stück. Jemand anders hat sich also auch schon bedient.

Ich so: Die Kuchen sind aus Plastik! [Nicht dumm bei 35 Grad im Schatten hinter Glas.]

Mein Sohn so: Woher weißt du das Papa?

Ich so: Die sind zu perfekt.

Und dann bekomme ich endlich mehr als 3 Silben pro Satz raus: Schau mal, überall fehlt genau ein Stück. Nirgends liegen Krümel. Der Schokoguss oben drauf ist rundum total gleichmäßig, nirgends ist was verlaufen. Ich glaube man kann hier nur ganze Kuchen kaufen. Drüben an der Theke. Das hier sind auf jeden Fall nur Ausstellungsstücke. Und schließe mit dem Satz:

„Wären die hier echt, wären sie nicht so perfekt!“

Unperfekt stark heißt authentisch und real: Psychologische Sicherheit schweißt Teams zusammen

Mit „echt“ meine ich freilich „natürlich“ und „man-made“ und nicht künstlich.

Denn die Natur hat ihre eigene Definition von „perfekt“, und die entspricht nicht der Präzision Maschinen-gefertigter Industrie-Produkte. Und eines ist sicher: Wir sind keine Maschinen!

Doch Philosophie beiseite. Denn was heißt das nun für dich und dein Projekt?

Szenenwechsel: Erst letztes Wochenende war ich (zwar ohne meinen Sohn, dafür mit sehr vielen tollen Menschen) im Unperfekthaus in Essen. Und was soll ich sagen ...

Das Motto ist Programm. Ich trete ein und stehe vor einer Treppe. Die ist schön bunt beleuchtet. Also zücke ich mein Handy für ein Foto. Doch wie gesagt, ... unperfekt ist Programm!

Plötzlich gehen erst zwei Leuchten aus, dann weitere, und ehe ich mein Foto habe, sind nur noch 2 Stufen beleuchtet. Weiß! Langweilig! Kein Foto wert! Nix Besonderes!

Ich erinnere mich, wo ich bin. Und merke: das ist Absicht! Und muss Schmunzeln. Genial! Dann warte ich eben, bis wieder alles leuchtet. Einfakch mal loslassen. Ich hab Zeit. Keine 3 Minuten später habe ich mein Foto.


Ich möchte dir und allen Projektleiter:innen, die das hier erreicht, sehr gerne von weiteren Erfahrungen im Unperfekthaus erzählen, denn ich glaube, da steckt so viel drin, was du, ich wir alle für Projekte mitnehmen können!

Projektmanagement Community-Event 2025

Damit beginnt ein ganz besonderes Wochenende mit ganz besonderen Menschen unter dem Motto „unperfekt stark“. 

Zusammengekommen sind die Mitglieder aus dem Fitness-Studio für PLs. Eine mittlerweile unglaublich eingeschworene Bande verbündeter PM-Expert:innen und gleichgesinnter Herzensmenschen.

Selten habe ich ein so flowiges Event erlebt. Loslassen. Passieren lassen. Offen sein für die Gelegenheit. Das hatte ich mir vorgenommen. Und es kam noch viel krasser.

  • Zu Beginn gleich eine gemeinsame Session zum Thema Psychologische Sicherheit. Die zeigte, dass wenn gegenseitiges Vertrauen zur Gewissheit wird, es sich anfühlt wie angekommen. Und angenommen. Keine interpersonellen Risiken (so sagts die Definition). No Judging. No Social Fear. Das ist mehr als Community. Das ist echte Gemeinschaft! Julia hat auf LinkedIn tolle Worte gefunden und mit Bildern untermalt.

  • Dann diese unfassbare Session zum Thema „Oddly Specific“. Sowas hab ich noch nicht erlebt. Nic hat direkt nach dem Event dazu den LinkedIn-Beitrag des Jahres 2025 abgesetzt. Geht krass unter die Haut und Story-Telling sondergleichen. So wie es „oddly specific“ auch will: Etwas unique und memorable machen.

  • In Summe ist die ganze Gemeinschaft über sich hinaus gewachsen, hat was gewagt, vielleicht sogar mit der Idee, es „perfekt“ zu machen, um sich am Ende jedoch einfach hinzugeben, der Sache und dem Zweck zu verschreiben und damit eine natürliche Größe zu erreichen, die beyond perfection liegt. Weil Platz für das ungeahnte und unverhoffte Element blieb. Jutta hat die ganze Story mit Bildern untermalt. Vorsicht, da schießt dir schnell Suppe in die Augen.
  • Und am Ende sitzen Daniel und ich völlig ungeplant in Karlsruhe. Sonne im Gesicht und in ein Gespräch vertieft, das unfassbar erkenntnisreich war. Jedoch nie passiert wäre, wenn bei der Deutschen Bahn alles nach Plan gelaufen wäre. Auch Daniel hat hier seine Impressionen geteilt.


Dieses Event hat übrigens die Gemeinschaft selbst organisiert. Weil ihnen das eine Treffen pro Jahr, zu dem ich einlade, zu selten ist. Das und die Beiträge auf LinkedIn sprechen für sich.

Flow ins Team bringen und Community erleben

Sei dabei, wenn wir das nächste Mal Magie passieren lassen. Wir öffnen das Event für gleichgesinnte, neue Gesichter.


📅 Wann? 24. und 25. Oktober 2025

📍 Wo? eMotion Space, Bad Tölz (nahe München)

🚀 Warum? Weil Perfektion eine Illusion ist. Echtes Wachstum jedoch nicht.
📣 Motto? „Emotion follows Motion“

Mein Schlussplädoyer für dich und dein Projekt

Kontrolle, Perfektionismus, Bewerten und Beurteilen ... bitte alles in einem gesunden Maß.

 

Projektpläne sind vor allem eines: Orientierungshilfen. Sie sagen nicht die Zukunft vorher und müssen sich jeden Tag der Realität stellen! Und auch deine hohen Ansprüche an dich selbst und andere ... bitte in Maßen, realistisch, erreichbar und natürlich.


Gesunder Perfektionismus ist nicht etwa das Maximum zu erreichen, sondern aus dem gegebenen das Optimum herauszuholen!


Deshalb lass auch immer etwas Raum, damit sich die Dinge vor deinen Augen entfalten und natürlich fügen können. Dann kann unerwartet Großes entstehen.

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