Anti-Rost-Mittel für deine Projekte: Wer oder was challenged dich?

Routinen hinterfragen und Challenges annehmen:

Anti-Rost-Mittel für dein Projektmanagement

„Wir müssen unser Running System regelmäßig bewusst gefährden“, schrieb ich im letzten Blogbeitrag. Um nicht einzurosten. Heute ein paar Anti-Rost-Mittel an die Hand, wie du das konkret umsetzen kannst. 

[8 Minuten Lesezeit]

Was sind eigentlich deine Quellen der Inspiration? Quasi dein Pinterest/Insta/TikTok für Projekte?


Immer wieder bin ich überrascht, wie unerschöpflich das Thema Projektmanagement und all die Projektmanagement Trends sind. Seit nunmehr 19 Jahren arbeite ich in Projekten. Seit 12 Jahren gebe ich PM-Trainings. Seit 6 Jahren halte ich Vorträge. Und es wird einfach nicht langweilig. Ständig lerne ich dazu.


Da ich jede Woche mit mehreren Kunden an ihren Projekten und ihrer Projektlandschaft feile, sind diese auch gleichzeitig meine Quellen der Inspiration.

 

Ich bekomme unentwegt Input von außen. Werde gechallenged. Sehe, wie sie KI in ihre Projektarbeit einflechten, neue Agile Methoden testen oder ihr Zeitmanagement und Effizienz im Projektalltag verbessern. Sogar Buch- und Podcast-Empfehlungen sowie Lese-Tipps bekomme ich von meinen Kunden – oft ein Teil ihrer eigenen (digitalen) Transformation.


Doch wie machst du das?

Den Wind of Change konkret in dein Projekt holen

Wie lässt du nun den Wind of Change ganz konkret in dein Projekt? Ja baust ihn systematisch in deine Strukturen und Arbeitsweisen?


Fakt ist: Zu viel der immer gleichen Routinen lässt uns rosten. „Wir müssen unser Running System regelmäßig bewusst gefährden.“ Knüpfen wir doch genau da an (Danke Tina für die Nachfrage und den Anstoß)!


Hier ein paar Anti-Rost-Mittel an die Hand, wie du das konkret umsetzten kannst, was ich mit reichlich „MÜSSEN“ verpackt, vor einer Woche eingefordert habe.

1) Wir müssen einander aktiv challengen – damit wir uns und anderen auch mal was zumuten

Gehe nicht den Personen aus dem Weg, die dir widersprechen. Die du nicht auf Anhieb sympathisch findest, weil sie so „anders“ sind. Sei neugierig. Es könnte richtig krass was zu lernen geben. Unbequem? Ja! Doch wahrscheinlich eine echte Bereicherung!


Gehe keinem Problem aus dem Weg. Erstens lösen große Leader große Probleme. Und zweitens bekommen wir meistens genau die Herausforderungen in den Weg gestellt, die uns wachsen lassen. Unbequem? Ja! Doch wahrscheinlich der notwendige, nächste Schritt!


Umgekehrt gilt: trau auch du dich anzuecken. Trau dich furchtbar unangenehm clevere Fragen zu stellen. Auf Missstände hinzuweisen. Für deine Überzeugungen einzustehen. Das Heft in die Hand zu nehmen. Und nicht nur im System, sondern auch am System zu arbeiten.

 

Unbequem? Ja! Doch musst du allen anderen immer gefallen? Machen die ja auch nicht.

2) Wir müssen ganz bewusst experimentieren – dieselben Dinge auch mal anders angehen

Mein Vorbild ist eindeutig Tilman, der Co-Autor meines Buches und Wegbegleiter seit über 10 Jahren. Manchmal macht er mich schier wahnsinnig, weil er dasselbe schon wieder anders machen möchte. Neue Tools, KI, was in nem Blog gelesen, was in nem Seminar gelernt, was von nem Spezl gehört.

 

Neu ist besser! Natürlich nicht immer. Doch Leute mit der Überzeugung im eigenen Umfeld zu haben: Das hält jung und flexibel im Kopf.

Was macht er also anders? Tilman liest viel und hat die Überzeugung, dass wahres Wissen nur durch eigene Erlebnisse entsteht. Er feiert 1. Male auch mit 40+. Macht also leidenschaftlich gerne etwas zum ersten Mal, um zu sehen, was passiert.


Ich wiederum frage meine Kunden immer wieder dieselben Fragen. Bspw. was ihnen die Zusammenarbeit mit mir ermöglicht und woran sie erkennen, dass sich dadurch etwas verbessert hat? Klingt erstmal nach Routine.

 

Doch ich frage nicht mit der Erwartung, Antworten zu bekommen, die ich schon kenne. Sondern in der Hoffnung, überrascht zu werden, dass sie ganz anders antworten, als jemals zuvor. Was eine Bereicherung, wenn sich eine Projektleiterin plötzlich als „Alien im eigenen Unternehmen“ bezeichnet. Super spannend, wie das Gespräch weiterging, wie du dir vorstellen kannst.

Du willst mehr Tipps? Geballtes Wissen, locker und humorvoll verpackt, 1 x die Woche, ohne erhobenen Zeigefinger: Das Beste aus meinen persönlichen Erlebnissen, verbunden mit praktischen Projekt-Tipps bekommst du in meinem persönlichen Newsletter. Ganz einfach jetzt anmelden und jede Woche Projektmanagement-Botschaft-News erhalten.

3) Wir müssen unser Tun hin und wieder hinterfragen – Selbstreflexion als Power-Skill

Sabine fragte mich letztens, wer eigentlich meine größten Wettbewerber seien? Meine Antwort: Ehrlich gesagt keine Ahnung, warum? Fast schon beschämend irgendwie, dachte ich so bei mir, meine eigene Ignoranz. Sabine ganz cool: Frag mal ChatGPT, hier der Prompt. Und dann frag die KI gleich noch, für welches deiner Angebote die KI wen empfehlen würde. Das Ergebnis war ein Augenöffner!


Dann ist da Tim, der 11te Mann. Wenn 10 Leute sagen „So und so, das ist richtig“, spürt Tim die Pflicht, zu widersprechen. Mit voller Überzeugung, ohne Pardon und Angst, anzuecken. Weil er will, dass ich dann umso genauer hinschaue. Und Wege finde, die nicht jeder findet. Die besonders sind. Und zu Besonderem führen.


Und habe ich dir schon mal von meinem imaginären Vorstand erzählt? Darin sitzen inspirierende Persönlichkeiten von Barack Obama bis zum Dalai Lama. Als Bild hängt der Vorstand an meiner Bürotür. Und jedes Mitglied steht für ein ganz bestimmtes Statement. Marie Kondo z. B. fragt mich die immergleiche Frage: „Does it spark joy?“ Eine Killer-Frage, um mein Handeln und Wirken zu hinterfragen. Für mich. Für andere.

 Es kommen noch 2 Punkte, doch ich glaube, du hast meine Kernbotschaft schon längst verstanden:

Kernbotschaft:

Dein absolutes Anti-Rost-Mittel ist es, dich mit Menschen zu umgeben, die eine Bereicherung und Ergänzung und zeitweise sogar eine Zumutung darstellen. Dann hast du gewonnen!

4) Wir müssen willentlich Risiken eingehen – um festzustellen, dass Risiken eine Chance sind

Das Risiko, Kunden zu verlieren, wenn ich meinen Tagessatz anheben möchte. Weil mich das zwingt zu überlegen, wie es mir gelingen kann, den Kunden dennoch nicht zu verlieren. Weil es mich motiviert, dann auch mehr Mehrwert zu liefern, den sie je höher ich gehe, bald von niemand anderem mehr bekommen.


At times, don’t always play it safe or cover your ass. In Meetings auch mal ganz in echt meine Meinung zu sagen, hat schon irre Dinge ausgelöst. Tilman rutscht immer wieder der Satz über die Lippen „Chris, das kannst du doch so nicht sagen.“ Doch es gab mir stets Profil. Und ich hab es ja nicht unhöflich oder verletzend getan. Jedoch wahrhaftig. Mal kam es gut an und ich habe deswegen meinen Traumjob in Kanada bekommen. Mal wurde ich deswegen rausgeschmissen, weil ich zum Risiko wurde. Mal bin ich selbst gegangen, wenn ich mich allzu oft wiederholen musste. 


Und immer war es retrospektiv der richtige Schritt. Weil ich ehrlich zu mir selbst, meinen Werten, Überzeugungen und verrückten Vorstellungen war. Und mich im schlimmsten Fall aufmachen musste, die dazu passende Umgebung zu finden. Oder zu schaffen.

5) Wir müssen Einflüsse von außen zulassen – um zu erkennen, wie es andere machen

Intern sind Lenkungskreise, eine interne Jury oder ein Expertenrat wertvolle Gremien. Das fördert gute Teamführung und berücksichtigt auch eure Erkenntnisse aus dem Stakeholder Management, respektive eurer Stakeholder Analyse.

Gezielten Input von außen liefern Mentorship, Sparring, Coaching und Events.


Selbst gut gemachte Gruppen und Netzwerke auf Meetup, LinkedIn usw. können zu Game Changern werden und helfen, eine gesunde Work-Life-Balance im Projekt zu entwickeln.


Es spricht auch nichts dagegen, sich eine gute Beratung ins Haus zu holen oder einen Impuls-Vortrag einer Einzelperson, die höchstes Renommee genießt. Fabian hat mir bspw. einst von Kambiz Poostchi erzählt. Was das schon alles bei mir in Gang gesetzt hat.


Am liebsten würde ich alle die Geschichten teilen, die das Schreiben hier in mir geweckt hat. Doch der nächste Sonntag kommt bestimmt. Dann mehr davon. Und im Juni gebe ich ja eine 4-teilige Impulsreihe. Da kannst du dann sogar direkt nachhaken, weil live und im Dialog-Format.

Danke fürs Lesen bis zum Ende. Was sich mindestens für die abschließende, inspirierende (Info)Grafik immer lohnt. Und ab hier gilt: Umgib dich einfach mit den passenden Geeks!

Q&A: Häufige Fragen zu Change Management & Projektarbeit

1. Wie kann ich „Effizient arbeiten“ mit diesen Anti-Rost-Mitteln umsetzen?
Indem du Routinen hinterfragst und gezielt kleine Experimente wagst. Achte dabei auf Zeitmanagement, um neue Ideen zu testen, ohne dein ganzes System zu überfrachten. Nutze Gelegenheiten, statt extra Meetings ins Leben zu rufen.


2. Warum ist Stakeholder Engagement so wichtig beim Wind of Change?
Weil du nur mit klarer Teamführung und abgestimmter Kommunikation Widerstände abbauen kannst. So schaffst du gemeinsam mit allen Beteiligten eine (digitale) Transformation und eine lebendige Projektkultur.


3. Was bringt mir das Ganze für meine Work-Life-Balance im Projekt?
Wenn du regelmäßig experimentierst und dich offen mit neuen Möglichkeiten auseinandersetzt, findest du effizientere Wege, Projekte zu steuern. Weniger Frust, mehr Freiheit, mehr Zeit für dich. Das wirkt sich positiv auf deine Resilienz, Balance und Zufriedenheit aus.


4. Wie lassen sich Leadership Skills hier gezielt stärken?
Indem du lernst, Risiken bewusst einzugehen und konstruktives Feedback zu fördern. Das baut Vertrauen im Team auf und unterstützt eine nachhaltige Entwicklung deiner Leadership Skills.

Tipps für deinen Anti-Rost-Check (💡)

  • 💡 Gehe aktiv auf „unbequeme“ Meinungen zu: Suche bewusst Personen, die dir widersprechen und dich fordern.

  • 💡 Führe Retrospektiven ein: Stellt eure Arbeitsweisen auf den Prüfstand. Egal ob in agilen Teams oder klassischem PM – so erkennst du besser, wo du dich weiterentwickeln kannst.

  • 💡 Nutze gezielt externe Impulse: Mentorship, Coaching und Netzwerkgruppen sind oft Game Changer und bringen neue Ideen.

  • 💡 Plane mehr Zeit für bewusstes Risiko-Management: Sieh Risiken nicht als Gefahr, sondern als Chance, mehr Mehrwert zu liefern und Profil zu zeigen.

  • 💡 Achte auf Teamführung & Zeitmanagement: Diese Grundpfeiler helfen dir, im Projekt jederzeit flexibel auf Veränderungen zu reagieren.
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