Selbstvertrauen im Projektmanagement: Wie du mentale Stärke aufbaust und Rückschläge meisterst

Was tun, wenn ich an mir selbst zweifle im Job?

Praktische Tipps, um Selbstvertrauen im Arbeitsalltag wieder aufzubauen oder zu stärken

Selbstvertrauen ist normalerweise nicht so meine Baustelle. Doch ich wurde auf sehr kuriose Weise eines besseren belehrt. Nämlich wie schnell es weg sein kann. Und wie ich es wieder aufbauen musste. Bzw. wie es mir gelang.

[6 Minuten Lesezeit]


Wie leicht glaubst du, kann man dein Selbstvertrauen zerstören?

Meines zumindest schneller, als ich es für möglich gehalten hätte. Alles fing an, da wurde ich mal so richtig auf dem falschen Fuß erwischt. Genau genommen, auf dem falschen Knie.

Und zwar beim Aikido. Da gehe ich einmal die Woche hin. So auch kurz vor meinem großen Urlaub. Und da gibt es diverse Boden-Halte-Übungen. An dem Tag kniete ich also gerade auf der Matte über meinem Sparringspartner und plötzlich passiert es:

Als ich aufstehen will, verrutscht irgendwas in meinem Knie. Ich versuche es trotzdem. Doch es gelingt mir einfach nicht. Das Bein trägt nicht. Den zugehörigen Schmerz kann ich null zuordnen. Gedanklich bin ich also völlig verwirrt.

What the f*... ist jetzt passiert? 

Die nächste Woche ist mein Knie ordentlich dick. Die Nächte schwierig. Jede Bewegung tut weh. Trotz absolutem Schonprogramm tagsüber. Weitere 4 Wochen später endlich Urlaub. Seele baumeln lassen, Beine hoch. Das Knie wirkt mittlerweile abgeheilt.

Doch es passiert wieder. Und wieder. Völlig überraschend. Beim Einkaufen: nur weil ich ein Eis aus der Truhe nehmen will und das Knie dabei verdrehe. Beim Frisbee: eine völlig normale Drehung ist plötzlich gar keine gute Idee mehr. Beim Raufen mit den 11-jährigen Neffen im Pool. Beim Wettrennen und Haken schlagen am Strand mit meinem Sohn. Jedes Mal der Schmerz. Und jedes mal denke ich mir:

Oh nein, nicht schon wieder!

Es stellt sich heraus: Meine Kniescheibe kugelt sich immer wieder aus. Erstaunlicherweise sind die Schmerzen und was man so im Internet darüber liest, nicht das Schlimmste.

Das Schlimmste ist: Ich traue mich das Bein überhaupt nicht mehr zu belasten.

Wie ein Storch stakse ich durch die Ferienwohnung. Humpel die Treppe hoch und runter. Belaste so gut es geht nur das andere Bein. Verliere etwas die Unternehmungslust. Hab kein Bock auf Action.

Warum? Mein Selbstvertrauen ist völlig im Eimer!

Und zwar mein Selbstvertrauen in die Belastbarkeit meines Knies. Bisher habe ich Selbstvertrauen stets als etwas Allumfassendes betrachtet. Man hat es, oder man hat weniger davon.

We're in this together! Geballtes Wissen, locker und humorvoll verpackt, 1 x die Woche, ohne erhobenen Zeigefinger: Das Beste aus meinen persönlichen Erlebnissen, verbunden mit praktischen Projekt-Tipps bekommst du in meinem persönlichen Newsletter. Ganz einfach jetzt anmelden und jede Woche Projektmanagement-Botschaft-News erhalten.

Jetzt weiß ich, dass sich Selbstvertrauen ziemlich singulär auf eine Sache beziehen kann.

Es ist ja nicht so, dass ich mich plötzlich nicht mehr auf die Bühne traue, um Vorträge zu halten. Oder Akquisegespräche mit potenziellen Kunden meide. Oder mich nicht trauen würde, wildfremde Leute im Urlaub anzusprechen.

Nein, es ist nur die ständige Angst, dass mir die Kniescheibe bei der nächsten unbedachten Bewegung wieder rausfliegt. Es ist das Selbstbewusstsein in meine Mobilität.

Dabei muss das Knie gar nicht dick sein oder wehtun. Trotzdem humpel ich die Böschung am Strand runter, wie ein Rentner am Gehstock. Und beim Sandburgenbauen traue ich mich mittlerweile nicht mal auf das gesunde Knie.

Es ist unterbewusst völlig verhärtet und die ganze Zeit präsent. Meine Wanderpläne habe ich direkt zu den Akten gelegt. Was mich jedoch glücklicherweise hinreichend frustet. So geht das nicht!

Zum ersten Mal muss ich ganz bewusst etwas FÜR mein Selbstvertrauen tun.

„Was kann man überhaupt tun?“, habe ich mich natürlich gefragt. Und festgestellt, dass ganz viel mit meiner eigenen inneren Haltung und meinem Dialog mit mir selbst zu tun hat. Ich nehme dich mal mit in den Prozess, der übrigens immer noch andauert. Und du verknüpfst das gerne direkt mit deinem Thema:

  1. Selbstakzeptanz: Überhaupt mal diese/meine Schwäche anzunehmen und dass sowas zeitweise dazugehört, statt mein dreistes Knie mit allen Mitteln als etwas Schlechtes abzulehnen. Das hat ne ganze Weile gedauert, das anzuerkennen. Und normal (Licht und Schatten) nicht mit perfekt (nur Sonnenschein) zu verwechseln.

    Das klingt so einfach, doch Perfektionismus scheint mir der absolute Erzfeind und Endgegner des Selbstvertrauens.

  2. Innere Stimmen: Mir stünde auch mehr Fehlerfreundlichkeit gegenüber mir selbst, habe ich festgestellt. Verkannt habe ich, wie hart ich manchmal mit mir selbst ins Gericht gehe. Ich fühle mich mit so nem Knie behindert! Das sollte schleunigst weg! Waren wenig konstruktive Gedanken. Dabei habe ich als Teenager schon 3 x das Laufen neu gelernt. Da ging's auch ums Knie. Es war deutlich schlimmer. Und es ist überstanden. In den Erinnerungen sollte ich regelmäßig wühlen.

  3. Kleine Schritte honorieren: Ich wollte zu Beginn natürlich die Woche drauf wieder zu Aikido und habe mich geärgert, dass es noch nicht wieder ging. Dabei hätte ich da schon honorieren sollen, dass ich mich nach 5 furchtbaren Nächten, endlich wieder ohne Aufzuwachen von der linken auf die rechte Seite drehen konnte.

  4. Dankbarkeit: Überhaupt, half mir im weiteren Prozess komischerweise Dankbarkeit sehr, gelassener zu sein. Dankbarkeit, dass ich gerade viel Zeit und Urlaub habe, mich meinem Knie auch echt zu widmen. Das alles in der Zeit, wo ich jede Woche beim Kunden bin? Ich hätte nicht tauschen wollen.

  5. Lernen: Die Zeit nutzte ich natürlich auch, um zu recherchieren, welche Übungen jetzt nützlich sind und warum gerade jetzt meine Kniescheibe rausfliegt. Was hat sich in meinem Alltag verändert? Ein Gespräch mit der Physio meines Vertrauens hat geholfen, das alles anatomisch besser zu verstehen. Und es auf diese Art begreifen zu können und etwas zu tun, stärkte auch meinen Glauben, dass das wieder wird.

  6. Vergleiche vermeiden: Denn sie ist natürlich da, die Frage im Kopf, wann ich wieder wie gewohnt Wandern gehen und die Abenteuer-Trails laufen kann. Wenn ich sie nicht stelle, stellen sie andere. Bringt nur leider Frust und würdigt keine kleinen Entwicklungsschritte. Nach 0 kommt eben nicht 100. Und hey, ich konnte zum Ende des Urlaubs die Klippen am Meer schon wieder hoch- und runterklettern. 3 Wochen ist die Kniescheibe da bereits geblieben, wo sie hingehört. Das war genial!

Ja und so werden die zweifelnden Stimmen im Hinterkopf sukzessive leiser und ich spüre, wie mein Selbstbewusstsein deutlich gewachsen ist. Noch zwei Monate und meine Selbstzweifel hier scheinen mir mitunter belanglos.

Abschließend der Twist nochmal zu dir und deiner Rolle und deinen Projekten. Im Job wie im Leben.

Egal ob Selbstvertrauen zum Pitchen vor Kunden, oder gar neuer Arbeitgeber, Sprechen vor fremden Leuten, beim Präsentieren deines Projekts oder gar dem Führen eines neuen, kniffeligen Projekts. Oder in einer ganz anderen Lebenslage, in der dir gerade was abhandengekommen ist. Wo auch immer das Selbstvertrauen gerade fehlt.

Es gibt Mittel und Wege, es (wieder) aufzubauen. Ich finde das ermutigend.

FAQs zu Selbstvertrauen im Projektmanagement

  1. Was bedeutet Selbstvertrauen im Projektmanagement?
    Selbstvertrauen ist das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, Herausforderungen im Projekt zu meistern, auch wenn Unsicherheiten oder Rückschläge auftreten.

  2. Wie kann man Selbstvertrauen aufbauen?
    Durch Selbstakzeptanz, kleine Erfolgserlebnisse, realistische Ziele und den bewussten Umgang mit inneren Stimmen und Vergleichen.

  3. Welche Rolle spielt Perfektionismus beim Selbstvertrauen?
    Perfektionismus ist einer der größten Gegner des Selbstvertrauens. Wer Perfektion anstrebt, erlebt häufiger Selbstzweifel, statt kleine Fortschritte zu würdigen.

  4. Wie hilft Selbstvertrauen im Projektmanagement-Alltag?
    Es ermöglicht klarere Entscheidungen, mutigere Kommunikation und eine stabilere Führung, selbst in stressigen oder unvorhersehbaren Phasen.

  5. Wie kann ich mein Team beim Aufbau von Selbstvertrauen unterstützen?
    Indem du Feedback wertschätzend gibst, Fehler als Lernchance behandelst und kleine Fortschritte sichtbar machst.

💡 Mein Tipp für dich

Tipp: Selbstvertrauen ist kein Zustand, sondern ein Prozess. Jede kleine Erfahrung, die du meisterst, ist ein Selbstwirksamkeitserlebnis und damit ein Baustein auf dem Weg zu mehr Gelassenheit, Klarheit und Wirksamkeit. Und zwar im Leben und im Projekt.

Du hast noch Fragen, einen Spezialfall vorliegen oder möchtest dich mit mir austauschen? Keine falsche Scheu, klick gerne in meinen Kalender rein und vereinbar einen kostenlosen Ersttermin mit mir. Oder schreib mir eine Mail an chris(at)pm-botschaft.com.

Interessante Blogartikel

>